Über:Wasser
Licht- und Klanginstallation
18. – 24. Juni 2022
Foyer der Überwasserkirche, Münster
Die Künstlerin Cordula Hesselbarth setzt sich in ihrem Werk unter anderem mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Wasser auseinander. Mehr als das Aussehen beschäftigen die Künstlerin bestimmte Eigenschaften des Wassers, die Dynamik und Kräfte, die sich unter der Oberfläche des Sichtbaren verbergen. Sie experimentiert mit abstrakten Linienformationen und -bewegungen, die nicht das Wasser selbst abbilden, sondern sein Verhalten: das Tropfen und Prasseln, das Fliessen und Strömen, das Sprudeln und Plätschern, die Blasen, Turbulenzen, Strudel …
Naturwissenschaft erklärt solche Phänomene beispielsweise mit Strömungslehre, Hydrodynamik, Bernoulli-Gleichung, Wasser-Anomalien, Aggregatzuständen. Schon Leonardo da Vinci schloß von seiner aufmerksamen Beobachtung der äußeren Erscheinungen auf die innewohnenden Naturgesetze und beschrieb sie treffend.
Der Wunsch, zu verstehen und Phänomene zu deuten, ist tief im Menschlichen verankert. Forscher extrahieren Gesetze aus der Naturbeobachtung, Künstler entdecken durch Betrachtung innewohnende Wahrheiten hinter der Oberfläche der äusseren Erscheinung. Über sichtbare Zeichen und Symbole können Menschen auch Zugang zum Glauben finden. Allen gemeinsam ist das Erkennen immanenter Wahrheiten hinter dem Sichtbaren.
So ist das Werk von Cordula Hesselbarth auch eine Reflexion unserer eigenen Wahrnehmung. Die bewegten Lichtprojektionen auf die Wand im Portal der Überwasserkirche symbolisieren somit auch eine Projektion eigener Vorstellungen auf die Welt. Das kontemplative Erleben der atmosphärischen Licht- und Klangerfahrung könnte auch zum Hinterfragen eigener Deutungs- und Interpretations-Mechanismen anregen. In der Abstraktion bleiben Interpretationen offen und lassen Raum für die Erfahrung des Rätselhaften.
Die Lichtinstallation wird begleitet von Tanzperformances.
Der besondere Raum, die dynamischen Zeichen und Linien und die Klänge provozieren geradezu tänzerischer Bewegungen. Die Tänzer*innen der Rebel Dance Company interagieren mit dem Kunstwerk – Zeichnung und Tanz gehen eine künstlerische Symbiose ein.
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Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR Modul D – Digitale Vermittlungsformate:
www.kulturstaatsministerin.de/neustartkultur