Bioinspiration 2015

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Die Orangerie im Botanischen Garten der Universität Münster, wo sonst Pflanzen überwintern, wirkt vorübergehend wie ein Atelier, in dem Papierarbeiten im lockeren Verbund zu Bildgruppen zusammengestellt sind. Cordula Hesselbarth möchte die ausgestellten Bilder in enger Verbindung mit der Natur im Botanischen Garten verstanden und erlebt wissen. Die collageartigen Bildformationen wurden für die Orangerie konzipiert und beziehen sich in ihrer Fragilität und Prozeßhaftigkeit direkt auf das Wachsen und Vergehen in der sie umgebenden Natur. Die Bilder erforschen und thematisieren Formen und Phänomene in der Natur, welche auch als »Denkfiguren« oder Vorstellungsbilder in unseren Köpfen verankert sind. So steht beispielsweise der Baum in unserem Denken häufig als Modell für hierarchische Ordnungsprinzipien. Die Bild-Konstellationen regen zum Nachdenken an, inwieweit unsere Denkmodelle von der Natur abgeleitet sind. Der Betrachter erlebt die Natur aus dem Blickwinkel der Kunst und kann auf diesem Wege eigene neue Sichtweisen erkunden. Sehen als kognitive Erfahrung – das ungewöhnliche Bilderlebnis kann als eine inspirierende Schule des Sehens erlebt werden. Cordula Hesselbarth zeigt anhand ihrer Bilder Wege auf, »mit den Augen zu denken«.